Wer einen wissenschaftlichen Artikel schreibt, kommt am IMRAD-Schema kaum vorbei.Dieses international bewährte Format gibt eine klare Gliederung vor: Einleitung, Methoden, Ergebnisse und Diskussion (Introduction, Methods, Results, and Discussion). Der Grund ist einfach: Diese Struktur schafft einen roten Faden, der Ihre Forschung für andere nachvollziehbar und vergleichbar macht.
Ein wissenschaftlicher Artikel ist kein kreativer Roman, sondern ein hochstrukturiertes Dokument, das Informationen so effizient wie möglich vermitteln soll. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die genaue Funktion jedes Abschnitts zu verstehen und ihn mit den passenden Inhalten zu füllen.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Ein klarer Aufbau entscheidet darüber, ob Ihre Forschung die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient. Tatsächlich geben über 85 % der Wissenschaftler in Deutschland an, dass eine logische Struktur für sie ein entscheidendes Qualitätsmerkmal ist. Kein Wunder also, dass sich rund 70 % der deutschen Publikationen am IMRAD-Standard orientieren. Mehr zu den Hintergründen dieser Standards können Sie im Sozialbericht 2024 nachlesen.
Das IMRAD-Format ist deshalb so erfolgreich, weil es den wissenschaftlichen Prozess selbst abbildet. Jeder Teil beantwortet eine ganz bestimmte Frage und führt den Leser so Schritt für Schritt durch Ihre Arbeit:
Ein gut strukturierter Artikel ist wie eine Landkarte für den Leser. Er zeigt nicht nur, wohin die Reise geht, sondern markiert auch deutlich jeden wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Erkenntnis. Ohne diese Karte geht der Leser verloren.
Um die Funktionen der einzelnen Abschnitte noch klarer zu machen, habe ich sie in einer Tabelle zusammengefasst.
Das IMRAD-Schema und seine Funktionen im Überblick
Diese Tabelle fasst die Kernkomponenten eines wissenschaftlichen Artikels nach dem IMRAD-Schema zusammen und erklärt, welche zentrale Frage jeder Abschnitt beantwortet.
Abschnitt | Zentrale Frage | Wichtigste Inhalte |
---|---|---|
Einleitung | Warum wurde die Studie gemacht? | Hintergrund, Wissenslücke, Forschungsfrage, Hypothese |
Methoden | Wie wurde die Studie gemacht? | Forschungsdesign, Stichprobe, Datenerhebung, Analyse |
Ergebnisse | Was wurde gefunden? | Objektive Darstellung der Daten (Text, Tabellen, Grafiken) |
Diskussion | Was bedeuten die Ergebnisse? | Interpretation, Einordnung, Limitationen, Ausblick |
Diese Tabelle dient als praktischer Spickzettel, wenn Sie unsicher sind, welche Information in welchen Teil Ihres Artikels gehört.
Während IMRAD das Herzstück bildet, gehören zu einem vollständigen Artikel natürlich noch weitere Elemente. Denken Sie an den Titel, das Abstract, die Danksagung und das Literaturverzeichnis – sie alle rahmen Ihre zentrale Forschungsarbeit ein und sind für eine Veröffentlichung unverzichtbar.
Die folgende Grafik fasst die wichtigsten Bausteine zusammen, die oft schon im Abstract einen ersten, schnellen Überblick geben.
Man sieht hier sehr schön, wie das Ziel, die Methode und die zentralen Ergebnisse eine Einheit bilden. Behalten Sie diese drei Säulen im Kopf, wenn Sie Ihre Gliederung erstellen – sie sind das Fundament für den gesamten Aufbau Ihres Artikels.
Die hier vorgestellten Prinzipien sind übrigens nicht nur für Artikel relevant. Ein tiefes Verständnis des Aufbaus ist auch die Basis für größere Projekte. Mehr dazu finden Sie in unserem ausführlichen Beitrag zur Struktur einer wissenschaftlichen Arbeit, in dem wir diese Konzepte weiter vertiefen.
Der erste Eindruck zählt – das gilt ganz besonders, wenn es um den Aufbau eines wissenschaftlichen Artikels geht. Deine Einleitung ist die erste und beste Chance, deine Leser zu packen und klarzumachen, warum deine Forschung wichtig ist. Hier legst du das Fundament für deine gesamte Argumentation. Du überzeugst Gutachter und Kollegen, dass sich das Weiterlesen lohnt.
Eine starke Einleitung ist aber viel mehr als nur eine kurze Hinführung. Stell sie dir wie einen Trichter vor: Du beginnst ganz breit beim allgemeinen Forschungsfeld und führst den Leser dann Schritt für Schritt und ganz logisch immer näher an dein spezifisches Thema heran, bis du bei deiner zentralen Forschungsfrage landest.
Ein Ansatz, der sich wirklich bewährt hat, ist, zuerst den größeren Kontext zu skizzieren. Stell das übergeordnete Forschungsfeld vor und erklär, warum dieses Thema überhaupt von Bedeutung ist. Es geht darum, eine gemeinsame Basis mit deinen Lesern zu schaffen.
Danach wird es konkreter: Du fasst den aktuellen Forschungsstand (State of the Art) zusammen. Hier präsentierst du die wichtigsten und neuesten Erkenntnisse anderer Wissenschaftler. Wichtig ist, nicht einfach nur Studien aneinanderzureihen. Du musst die Ergebnisse zusammenführen und zeigen, dass du dich im Thema wirklich auskennst.
Nachdem du den aktuellen Stand beleuchtet hast, kommt der entscheidende Schritt: Du zeigst die Forschungslücke auf. Das ist der Punkt, an dem du klarmachst, was wir bisher nicht wissen. Vielleicht wurden bestimmte Aspekte übersehen, frühere Studien kamen zu widersprüchlichen Ergebnissen oder eine neue Methode wurde noch nie auf ein altes Problem angewendet.
Mein Tipp: Formuliere die Forschungslücke so klar wie möglich. Sätze wie „Bislang unbeantwortet blieb jedoch die Frage, ob …“ oder „Trotz dieser Erkenntnisse ist wenig darüber bekannt, wie …“ signalisieren dem Leser sofort, wo der Mehrwert deiner Arbeit liegt.
Aus dieser Lücke leitest du dann deine zentrale Forschungsfrage ab. Diese Frage muss präzise, spezifisch und vor allem beantwortbar sein. Sie ist das Herzstück deiner Einleitung und gibt die Richtung für den gesamten Artikel vor.
Auf Basis deiner Forschungsfrage entwickelst du nun eine oder mehrere Hypothesen. Das sind begründete Vermutungen darüber, was du als Ergebnis erwartest. Wichtig ist, dass deine Hypothesen überprüfbar und widerlegbar sind.
Ganz zum Schluss gibst du noch einen kurzen Ausblick auf den Aufbau deines Artikels. Erkläre in ein, zwei Sätzen, was den Leser in den folgenden Abschnitten erwartet. Das schafft Klarheit und hilft bei der Orientierung.
Eine gelungene Einleitung ist das A und O für jede wissenschaftliche Arbeit. Wertvolle Tipps, die speziell auf den Aufbau der Einleitung einer Bachelorarbeit zugeschnitten sind, haben wir in einem eigenen Artikel für dich gesammelt. So gelingt dir der Einstieg garantiert.
Nachdem die Einleitung das „Warum“ Ihrer Forschung beleuchtet hat, kommen wir nun zum Kern Ihrer Arbeit: dem „Wie“ und dem „Was“. Hier, in den Kapiteln zu Methoden und Ergebnissen, legen Sie das Fundament für die Glaubwürdigkeit Ihres gesamten wissenschaftlichen Artikels. Sie zeigen, dass Ihre Schlüsse nicht aus der Luft gegriffen sind, sondern auf einem sauberen und nachvollziehbaren Vorgehen basieren.
Für den Methodenteil gibt es eine goldene Regel: maximale Transparenz. Ihr Job ist es, Ihr Vorgehen so glasklar zu beschreiben, dass andere Forschende Ihre Studie im Grunde eins zu eins wiederholen könnten. Das schafft Vertrauen und ist das A und O guter wissenschaftlicher Praxis.
Stellen Sie es sich wie ein Kochrezept vor. Wenn die Zutaten oder die einzelnen Schritte ungenau sind, kommt am Ende etwas völlig anderes heraus. Nichts anderes gilt für Ihr Forschungsdesign. Starten Sie also mit der grundlegenden Ausrichtung Ihrer Untersuchung.
War es eine quantitative Studie, in der Sie mit Zahlen jongliert und Statistiken berechnet haben? Oder haben Sie sich für einen qualitativen Ansatz entschieden und zum Beispiel Experteninterviews geführt? Vielleicht haben Sie auch beides in einem Mixed-Methods-Design kombiniert. Machen Sie das von Anfang an klar.
Anschließend gehen Sie ins Detail und beschreiben die Bausteine Ihrer Methodik.
Ganz wichtig ist, dass Sie Ihre Entscheidungen begründen. Warum genau diese Methode und keine andere? Diese Begründungen zeigen, dass Ihr wissenschaftlicher Artikel Aufbau durchdacht und methodisch sauber ist.
Nach dem „Wie“ kommt das „Was“. Im Ergebnisteil präsentieren Sie Ihre Befunde – und zwar nur die reinen Befunde. Jegliche Interpretation, jeder Vergleich mit anderen Studien oder Ihre persönliche Meinung haben hier nichts verloren. Seien Sie wie ein neutraler Berichterstatter, der die Fakten auf den Tisch legt.
Oft startet man mit deskriptiven Statistiken wie Mittelwerten oder Standardabweichungen, um einen ersten Überblick zu geben. Danach präsentieren Sie die Ergebnisse Ihrer Hypothesentests. Idealerweise folgen Sie dabei der gleichen logischen Reihenfolge wie in Ihrer Einleitung.
Ein klassischer Fehler ist, Ergebnisse und Diskussion zu vermischen. Halten Sie die beiden Teile strikt auseinander. Der Ergebnisteil beantwortet die Frage: „Was habe ich herausgefunden?“ Die Diskussion klärt später: „Und was bedeutet das jetzt?“
Eine reine Textwüste voller Zahlen kann jeden Leser erschlagen. Deshalb sind visuelle Hilfsmittel in diesem Abschnitt unverzichtbar.
Tipps, wie Sie Ihre Ergebnisse visualisieren können:
Durch diesen Mix aus präzisem Text und aussagekräftigen Visualisierungen werden Ihre Ergebnisse greifbar und verständlich. Das verleiht Ihrem gesamten Artikel mehr Überzeugungskraft und bereitet den Boden für die anschließende Diskussion.
Nachdem Sie Ihre Daten ganz objektiv im Ergebnisteil präsentiert haben, kommt nun der anspruchsvollste, aber auch spannendste Teil Ihrer Arbeit: die Diskussion. Hier geht es nicht mehr nur darum, was Sie herausgefunden haben, sondern darum, was Ihre Ergebnisse wirklich bedeuten. Das ist Ihre Bühne, um über die reinen Fakten hinauszugehen und zu zeigen, welche wissenschaftliche Tragweite Ihre Arbeit hat.
Die Diskussion ist viel mehr als eine simple Wiederholung der Ergebnisse. Man könnte sagen, sie ist das Herzstück im Aufbau eines wissenschaftlichen Artikels. Hier verknüpfen Sie Ihre brandneuen Erkenntnisse mit dem, was die Fachwelt bereits weiß. Sie beweisen, dass Sie nicht nur Daten sammeln, sondern auch kritisch denken und Ihre Forschung in einen größeren Zusammenhang stellen können.
Starten Sie die Diskussion, indem Sie Ihre zentralen Ergebnisse noch einmal auf den Punkt bringen. Formulieren Sie die wichtigste Antwort auf Ihre Forschungsfrage, aber bitte ohne einfach nur Zahlen zu wiederholen. Erklären Sie lieber, was hinter diesen Zahlen steckt.
Was heißt es denn konkret, dass Gruppe A signifikant besser abgeschnitten hat als Gruppe B? Welche Folgen hat dieser Unterschied für die Theorie oder die praktische Anwendung? Genau hier übersetzen Sie Ihre statistischen Resultate in klare, verständliche Aussagen.
Direkt danach sollten Sie den Bogen zurück zu Ihrer Einleitung schlagen. Greifen Sie die Hypothesen auf, die Sie am Anfang formuliert haben, und bewerten Sie diese nun im Licht Ihrer Ergebnisse.
Nachdem Sie Ihre eigenen Resultate gedeutet haben, richten Sie den Blick nach außen. Wie fügen sich Ihre Erkenntnisse in das große Puzzle der bisherigen Forschung ein? Dieser Schritt ist absolut entscheidend, um den Wert Ihrer Arbeit für den wissenschaftlichen Diskurs zu untermauern.
Vergleichen Sie Ihre Befunde mit den Ergebnissen aus den Studien, die Sie schon in der Einleitung erwähnt haben. Gibt es Übereinstimmungen? Das stärkt die allgemeine Beweislage in diesem Feld. Finden Sie Widersprüche zu bestehender Literatur? Das macht es oft noch interessanter! Analysieren Sie, woran das liegen könnte. Vielleicht hatten Sie eine andere Methodik, eine spezifischere Stichprobe oder haben einen Aspekt beleuchtet, der bisher übersehen wurde.
Mein Tipp aus der Praxis: Vermeiden Sie es, frühere Studien pauschal als „falsch“ abzustempeln. Eine gute Diskussion erklärt Unterschiede konstruktiv, anstatt die Arbeit anderer abzuwerten. Das zeigt nicht nur wissenschaftliche Größe, sondern auch Respekt vor der Leistung Ihrer Kolleginnen und Kollegen.
Dieser Abgleich ist das, was Wissenschaft ausmacht: ein Gespräch. Sie zeigen, dass Ihre Arbeit nicht isoliert dasteht, sondern aktiv dazu beiträgt, das Wissen in Ihrem Fachgebiet voranzubringen.
Ganz ehrlich: Keine Studie ist perfekt. Wissenschaftliche Integrität beweisen Sie gerade dadurch, dass Sie die Schwächen Ihrer eigenen Arbeit offen ansprechen. Ein gut formulierter Abschnitt über die Limitationen wertet Ihre Arbeit auf – er schwächt sie nicht.
Seien Sie dabei konkret und selbstkritisch. Mögliche Schwachpunkte könnten sein:
Aus diesen Begrenzungen leiten Sie dann ganz natürlich konkrete Vorschläge für die zukünftige Forschung ab. Wenn Ihre Stichprobe zu klein war, schlagen Sie eben eine Wiederholung mit einer größeren Gruppe vor. Wenn Ihr Design an Grenzen stieß, empfehlen Sie eine Folgestudie mit einem anderen Ansatz.
Solche Vorschläge sind weit mehr als ein formales Ende. Sie zeigen, dass Sie über den Tellerrand Ihrer eigenen Arbeit hinausdenken und den Weg für nachfolgende Forschende ebnen. So stellen Sie sicher, dass Ihr Artikel nicht nur ein Ergebnisprotokoll ist, sondern den wissenschaftlichen Fortschritt aktiv mitgestaltet.
Der letzte Teil Ihres Artikels ist wie der letzte Pinselstrich an einem Gemälde – er macht das Werk erst komplett und sorgt dafür, dass es im Gedächtnis bleibt. Ein starker Abschluss rundet den wissenschaftlichen Artikel Aufbau ab und hinterlässt bei Ihren Lesern einen überzeugenden Eindruck. Hier geht es um viel mehr als nur darum, einen Schlusspunkt zu setzen.
Der Abschluss setzt sich aus verschiedenen formalen und inhaltlichen Bausteinen zusammen: dem Fazit, dem Literaturverzeichnis und manchmal auch einem Anhang. Jeder dieser Teile hat eine ganz eigene, wichtige Funktion. Ein lieblos gestalteter Schluss kann die Wirkung Ihrer gesamten Arbeit empfindlich schmälern, also schenken Sie ihm die verdiente Aufmerksamkeit.
Das Fazit ist Ihre letzte Gelegenheit, die Kernaussage Ihrer Forschung unmissverständlich auf den Punkt zu bringen. Es ist keine reine Wiederholung der Diskussion, sondern vielmehr eine Synthese Ihrer wichtigsten Erkenntnisse. Sie greifen hier die zentrale Forschungsfrage aus Ihrer Einleitung noch einmal auf und liefern eine klare, prägnante Antwort.
Stellen Sie sich vor, ein Kollege fragt Sie im Aufzug: „Was ist das Allerwichtigste, das du herausgefunden hast?“ Ihre Antwort darauf ist im Grunde schon Ihr Fazit. Führen Sie an dieser Stelle keine neuen Informationen oder Interpretationen ein. Konzentrieren Sie sich lieber darauf, eine klare „Take-Home-Message“ zu formulieren, die hängen bleibt. Wenn Sie dabei Unterstützung brauchen, finden Sie in unserem Leitfaden zum Schreiben eines Fazits für eine wissenschaftliche Arbeit wertvolle Tipps und Beispiele.
Direkt nach dem Fazit folgt das Literaturverzeichnis. Dieser Teil ist keine lästige Pflicht, sondern ein zentraler Nachweis Ihrer wissenschaftlichen Gründlichkeit. Hier listen Sie alle Quellen auf, die Sie in Ihrem Text zitiert haben – nicht mehr und nicht weniger.
Die größte Hürde ist hier oft die Einheitlichkeit. Suchen Sie sich einen Zitierstil aus (wie APA, MLA oder die deutsche Zitierweise) und ziehen Sie diesen konsequent durch. Prüfen Sie die Vorgaben Ihres Journals oder Fachbereichs ganz genau, denn Fehler im Literaturverzeichnis werden schnell als Nachlässigkeit interpretiert.
Ein vollständiges und korrekt formatiertes Literaturverzeichnis ist auch ein Zeichen des Respekts vor der Arbeit anderer. Es ermöglicht es Lesern, Ihre Quellen nachzuvollziehen und tiefer in das Thema einzutauchen.
Nicht jede Information gehört in den Haupttext. Der Anhang ist der ideale Ort für ergänzendes Material, das zwar nicht für das grundsätzliche Verständnis nötig ist, aber interessierten Lesern einen echten Mehrwert bietet. Ein überfrachteter Hauptteil stört den Lesefluss, ein gut strukturierter Anhang hingegen stärkt die Nachvollziehbarkeit Ihrer Arbeit ungemein.
Was gehört typischerweise in den Anhang?
Wichtig ist, dass jeder Teil des Anhangs klar beschriftet wird (z. B. „Anhang A: Interviewleitfaden“). Verweisen Sie im Haupttext an der passenden Stelle darauf (z. B. „Der verwendete Fragebogen ist in Anhang A zu finden“), damit der Leser weiß, wo er die Zusatzinfos findet.
Obwohl sie ganz am Anfang stehen, werden Titel und Abstract oft erst ganz zum Schluss verfasst. Das macht Sinn, denn diese beiden Elemente entscheiden maßgeblich darüber, ob Ihr Artikel überhaupt gelesen wird. Der Titel muss neugierig machen, präzise sein und die zentralen Schlüsselwörter enthalten.
Das Abstract ist im Grunde eine Mini-Version Ihres Artikels und sollte in 150–250 Wörtern die wichtigsten Punkte zusammenfassen:
Ein gut geschriebenes Abstract ist Ihre Visitenkarte in den wissenschaftlichen Datenbanken. Es motiviert andere Forschende, sich Ihre Arbeit genauer anzusehen, und ist damit entscheidend für die Sichtbarkeit und Wirkung Ihrer Forschung.
Auch wenn der grobe Plan steht, tauchen beim Schreiben oft ganz konkrete Fragen auf, die einen aus dem Konzept bringen können. Keine Sorge, das ist völlig normal. Hier habe ich einige der häufigsten Stolpersteine für Sie gesammelt und beantworte sie mit Tipps aus der Praxis, damit Sie souverän weiterschreiben können.
Sehen Sie diese Antworten als eine Art Werkzeugkasten, um typische Klippen zu umschiffen und mehr Sicherheit für Ihre Arbeit zu gewinnen.
Eine der ersten Fragen, die fast immer kommt: Wie gewichte ich die einzelnen Kapitel? Eine allgemeingültige Formel gibt es leider nicht – dafür sind die Anforderungen der Fachdisziplinen und Journale zu unterschiedlich. Aber es gibt eine bewährte Faustregel, die Ihnen als Orientierung dient.
Man kann sich einen Artikel gut wie ein Haus vorstellen. Einleitung und Fazit sind das Fundament und das Dach: absolut notwendig, aber im Verhältnis kleiner. Planen Sie für beide jeweils etwa 10–15 % der Gesamtlänge ein. Die Hauptarbeit passiert in den „Wohnräumen“, also in der Methodik, den Ergebnissen und der Diskussion.
Dass der Diskussionsteil oft am längsten ausfällt, ist nur logisch. Hier interpretieren Sie Ihre Befunde, ordnen sie in den aktuellen Forschungsstand ein und setzen sich kritisch mit den Limitationen auseinander. Das braucht einfach mehr Raum als die reine Beschreibung von Daten.
Die saubere Trennung dieser beiden Abschnitte ist ein echtes Qualitätsmerkmal, bereitet aber vielen Kopfzerbrechen. Am besten gelingt die Abgrenzung, wenn man sich die Kernfrage des jeweiligen Teils vor Augen führt.
Im Ergebnisteil lautet die Frage schlicht: „Was habe ich gefunden?“ Hier sind Sie ein neutraler Chronist. Sie präsentieren Ihre Daten vollkommen objektiv, ohne jede Wertung. Beschreiben Sie, was die Zahlen aussagen, welche Muster in den Grafiken erkennbar sind und ob statistische Tests signifikant waren. Nicht mehr und nicht weniger.
Stellen Sie sich den Ergebnisteil wie die Beweisstücke in einem Gerichtsverfahren vor. Sie werden dem Gericht so vorgelegt, wie sie sind – die Interpretation und das Plädoyer folgen erst später.
In der Diskussion lautet die Frage hingegen: „Was bedeuten meine Befunde?“ Jetzt wechseln Sie in die Rolle des Experten. Sie nehmen die zuvor präsentierten Daten und erklären ihre wissenschaftliche Bedeutung, ziehen Vergleiche zur bestehenden Forschung und zeigen die größeren Zusammenhänge auf. Diese klare Trennung sorgt dafür, dass Ihre Interpretationen nicht die objektive Wahrnehmung der reinen Daten verfälschen.
Manchmal läuft es anders als gedacht. Die Studie liefert nicht die erhofften Resultate, eine zentrale Hypothese wird widerlegt oder es zeigen sich schlicht keine signifikanten Effekte. Das fühlt sich im ersten Moment vielleicht wie eine Niederlage an, ist aus wissenschaftlicher Sicht aber oft pures Gold.
Unerwartete oder „negative“ Ergebnisse sind keine Fehlschläge – sie sind wichtige Erkenntnisse. Ihre Aufgabe ist es, diese genauso transparent zu behandeln wie die Resultate, die Ihre Annahmen bestätigen. Alles andere wäre eine Verzerrung der wissenschaftlichen Realität und schlicht unwissenschaftlich.
So gehen Sie professionell damit um:
Ein offener Umgang mit solchen Ergebnissen ist ein starkes Zeichen für wissenschaftliche Integrität und treibt Ihr Fachgebiet wirklich voran.
Der perfekte wissenschaftliche Artikel Aufbau verlangt Präzision und einen klaren Kopf. Wenn Sie Unterstützung dabei suchen, Ihre Gedanken zu strukturieren, die richtigen Worte zu finden oder den roten Faden zu spinnen, kann Arbento eine echte Hilfe sein. Unser KI-Schreibassistent ist speziell auf die Anforderungen des wissenschaftlichen Schreibens zugeschnitten. Entdecken Sie jetzt auf https://arbento.de, wie Sie Ihren Schreibprozess vereinfachen und die Qualität Ihrer Arbeit steigern können.